Traumjob ja- romantisch nein
Es gibt da etwas, was zu sagen uns am Herzen liegt, denn oft werden wir gefragt, was wir denn im „eigentlichen Leben“ arbeiten.
Viele Leute glauben, daß wir hier nebenerwerblich oder gar ehrenamtlich arbeiten und zum Geld verdienen einen „normalen“ anderen Beruf haben, oder mit diesem Reitschulbetrieb einen „richtig dicken Nebenerwerb“ erzielen – denn Reiten ist ja ein teures Hobby. Dem ist nicht so.
Wie wir arbeiten
Alle unsere Mitarbeiterinnen haben eine qualifizierte Ausbildung im Pferde- und unterrichtlichen Bereich, sind speziell für Ihren Bereich geschult und bilden sich durch Kurse und Lehrgänge fort.
Wie alle lehrenden, erzieherischen und „tierischen“ Tätigkeiten ist es ein Beruf, der ein Höchstmass an fachlicher Kenntnis, didaktischen KnowHows, eine sehr stabile Persönlichkeit und ganz viel Enthusiasmus, Engagement und Aufmerksamkeit fordert, dazu kommt die fachliche und persönlichkeitsstrukturelle Eignung für die Arbeit mit der Kombination Mensch-Pferd und die Bereitschaft lange Tage auch unter extremen Bedingungen draußen zu arbeiten.
Wir alle lieben unseren Beruf und möchten nicht tauschen, aber er ist kein zum Beruf gemachtes Hobby, und hat auch nichts mit „Dauerurlaub auf dem Ponyhof“ und der verklärten Vorstellung vom „romantischen Arbeiten in der Natur“ zu tun.
Eines ist aber sicher: Es ist unser Wunschberuf, trotz langer Tage, anstrengender Arbeit, und der Tatsache, daß er uns zwar oft zufrieden, aber niemals reich machen wird.
Unser Tagesablauf
Unser Tag beginnt, nachdem die Morgenfütterung beendet ist, damit, die Pferde auf die Wiese zu bringen, die Boxen zu misten und das Equipment zu pflegen damit unser Hof auch weiterhin so ordentlich bleibt, wie Ihr ihn alle kennt und schätzt.
Unsere Pferde werden im Wechsel Korrektur geritten, ebenso gehört die Gymnastizierung an der Hand oder an der Longe zur Gesunderhaltung der Schulpferde zu den Aufgaben. Unterstützt werden wir dabei mittlerweile von unseren fortgeschrittenen Reitschülern, die im Laufe der Jahre soviel gelernt haben.
Im Büro sind eine Menge Emails zu beantworten, Ferienwochen wollen geplant, der nachmittägliche Unterricht vorbereitet, Futter geholt, ein Tierarzttermin begleitet oder ein Elterngespräch geführt werden; ja, und dann fängt auch schon der Unterricht an.
Abends wird der Hof aufgeräumt und für den nächsten Tag vorbereitet, die Buchhaltung des Tages erledigt und oft steht auch noch ein Stündchen finale Büroarbeit an, so daß ein Tag auf dem Hof gerne mal 14 Stunden lang ist. Nach einem letzten Rundgang durch den Stall, noch mal nach den Pferden sehen, geht abends dann das Hoftor zu.
Unsere Pferde…
…sind uns sehr wichtig, sie sind nicht nur unser Kapital, sondern auch unsere Kollegen und wollen nicht nur zum Unterricht aus den Boxen geholt werden, sondern ein möglichst pferdegerechtes Leben führen. Dazu gehört auch tägliche Freizeit draußen als Ausgleich zum Reitunterricht. Ein Schulpferd hat einen mental und körperlich extrem anstrengenden Job, da es ständig wechselnde Menschen auf seinem Rücken „dolmetschen“ muss.
Damit sie das auch leisten können, bieten wir ihnen auch innerhalb des Unterrichts ein abwechslungsreiches Programm aus Reiten, Bodenarbeit, der Arbeit an der Hand und vielem mehr.
Damit unsere Pferde gesund bleiben werden sie regelmässig von Tierarzt, Ostheopatin und Zahnärztin kontrolliert, von einem Sattler, zwei Hufpflegerinnen und einem Schmied betreut und bekommen individuelles Futter und Ergänzungsfutter.
Das alles hat seinen Preis und daher sind wir auch nicht in der Lage Reitstunden zu Dumpingpreisen anzubieten – deswegen ist Reiten ein relativ teures Hobby.
Eben drum:
Nur mit einem Reitunterricht zu fairen, angemessenen Preisen kann die Qualität und ein artgerechtes Leben der Schulpferde gewährleistet und der Unterricht in Kleingruppen erhalten bleiben und nur so können wir geschulte, zertifizierte Mitarbeiter*innen einsetzen.
Damit alle Beteiligten – Menschen wie Pferde – auch weiterhin mit Freude bei der Sache sein können, um Ihnen und Ihren Kinder das Reiten und den verantwortungsvollen Umgang mit dem Partner Pferd zu vermitteln.